Bevor es jedoch auf die Skier geht, machen wir uns am ersten Tag zum NTC Snowpark auf. Von unserem Hotel aus fahren wir mit dem Bus zur Nebelhornbahn direkt in Oberstdorf und von dort aus mit der Gondel hinauf zur Station Seealpe.
Dort oben befindet sich direkt neben der Gondelstation der Snowpark, wo wir eine große Auswahl an unterschiedlichen Funsportgeräten vorfinden. Mit diesen können wir eine abgegrenzte Piste hinunterfahren und ein Förderband für den Wiederaufstieg nutzen.
Mit Helmen ausgestattet testen wir Snow Bikes, Roller, Bobs und Skateboards und haben viel Spaß dabei. Mit den Snow Bikes können wir auch die angrenzende Piste inklusive Bügellift befahren. Gerade die Fahrt über die Hubbelpiste macht viel Spaß und begeistert vor allem unsere Jungs.
Nach sehr viel Schnee-Action und einer Menge Spaß fahren wir hungrig und müde wieder hinunter nach Oberstdorf. Dort schlendern wir durch die belebten Gässchen mit ihren vielen kleinen Läden zum Bahnhof, von wo wir mit dem Bus wieder zurück in unser Hotel fahren. Dort erwartet uns schon eine leckere Allgäuer Brotzeit und anschließend ein warmer Pool und ein wohliges Kaminzimmer zum Entspannen.
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Am nächsten Morgen steht schon unsere gemietete Ski-Ausrüstung im Skikeller des Hotels bereit, so dass wir direkt nach dem Frühstück mit dem Bus die kurze Strecke zum Söllereck fahren. Hier verbringen wir den Tag, fahren mit der Söllereckbahn hinauf auf den Berg und dann die fast drei Kilometer lange Familienabfahrt hinunter. Die Jungs fahren Rennen im Schuss, wir Eltern machen entspannt unsere Schwünge und genießen es, an der frischen Luft zu sein. So kommen wir alle vier auf unsere Kosten. So geht es den ganzen Tag, hinauf und wieder herunter. Es gibt zwar einige Varianten der Piste, die allerdings aufgrund fehlenden Schnees allesamt geschlossen sind. Wir sind aber dennoch sehr zufrieden und haben eine Menge Spaß auf der Familienabfahrt, die perfekte Piste für Anfänger und Fortgeschrittene, um nach einiger Zeit wieder gut ins Skifahren hineinzukommen.
Der nächste Skitag bringt uns nach Österreich, was nicht wirklich weit entfernt ist. Mit dem Bus fahren wir mit einmal Umsteigen in zwanzig Minuten zum Ifen im Kleinwalsertal. Da sich die beiden Skigebiete Oberstdorf und Kleinwalsertal zusammengeschlossen haben, gelten die Skipässe auch für die österreichischen Pisten des Kleinwalsertals.
Während der Tag in Oberstdorf mit strömendem Regen begonnen hat, ist in höheren Lagen am Ifen alles wunderschön weiß mit ziemlich viel Neuschnee. Und es schneit permanent weiter, sodass die Sicht nicht optimal ist.
Wir beschließen, ausschließlich die blauen Pisten zu fahren, die hier viel Abwechslung bereithalten. Mit der Ifenbahn I fahren wir zunächst auf halbe Höhe hinauf und die sehr schöne, durch den verschneiten Tannenwald führende IF6 Piste, den Ski-Gleitweg Küren, hinunter.
Das nächste Mal fahren wir mit der Ifen II Gondel bis ganz hinauf zur Bergstation. Nun sind wir auf 2.030 Metern angelangt und mitten in den Wolken. Wir sehen nur noch weiß. Die blaue Schäfalp-Abfahrt (IF4) ist über drei Kilometer lang und führt später auf den Ski-Gleitweg Küren. So fahren wir gemeinsam jeweils sechs Kilometer hinab, größtenteils durch Wald, aber auch breitere Piste.
Wir genießen unseren Skitag in vollsten Zügen, bis es langsam dunkel wird. Nun wird es Zeit für unser Nachmittagsprogramm im Hotel Oberstdorf inklusive leckerem Essen und einem erholsamen Wellness-Programm.
Am letzten Tag unseres Winterurlaubs stehen noch zwei besondere Highlights abseits des Skifahrens an. Am Morgen testen wir den Allgäu Coaster, der direkt neben der Söllereckbahn startet. Unsere Söhne leihen sich eine VR Brille, die sie für die Fahrt aufsetzen. Während wir Eltern das herrliche Alpenpanorama bei der rasanten Abfahrt genießen, tauchen die Söhne als Beifahrer in virtuelle Wild West-Traumwelten mit Cowboys und einer Menge Waschbären ein. Durch zahlreiche Kurven geht es bergab ehe wir am Ende der Fahrt wieder zum Ausgangspunkt hochgezogen werden.
Vom Allgäu Coaster aus wandern wir durch das hübsche Dörfchen Kornach und entlang der Breitach zur Breitachklamm. Die Sonne scheint und es herrscht bestes Ausflugswetter als wir uns auf den Weg durch die Klamm machen, die die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas ist.
Wir sind begeistert, denn so spektakulär hatten wir es uns hier nicht vorgestellt. Die Breitach verwandelt sich in einen reißender Gebirgsfluss, die Wanderung verläuft mal auf der einen, mal auf der anderen Seite auf schmalen Wegen. Manchmal müssen wir den Kopf einziehen, manchmal gehen wir durch enge, dunkle Tunnel, balancieren über hölzerne Brücken, rechts und links Eiszapfen und Tautropfen. Die Sonne scheint an manchen Stellen durch die düstere Klamm und beleuchtet die Felsen wie Gold. Zum Glück gibt es überall Geländer zum Festhalten, denn an manchen Stellen ist es glatt und vereist. Nach etwa einer Stunde Wanderung durch die Schlucht geht es wieder bergauf. Die deutsch-österreichische Grenze passieren wir auf einer kleinen Brücke und nehmen den Bus zurück ins Hotel.
Nach einem letzten erholsamen Wellnessabend in unserem Hotel geht unser Urlaub leider schon zu Ende. Mit vielen tollen Erlebnissen und ein wenig Wehmut steigen wir am nächsten Morgen in den Zug Richtung Köln. Aber eines ist klar, wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier.
Text und Bilder: Andreas Arnold & Jenny Krämer
Über uns:
Wir sind Andi und Jenny und gemeinsam betreiben wir den Familien-Reiseblog Travelisto.net. Schon immer sind wir gerne gereist und das hat sich auch mit unseren beiden Söhnen nicht geändert.
Auf Travelisto berichten wir über unsere Reisen durch Deutschland, Europa und die Welt, aber auch über Ausflüge in die Nähe oder Wochenendtrips. Wir erzählen Geschichten von unterwegs, zeigen Fotos und Videos und geben viele Tipps und Anregungen, seit neuestem auch in unserem Podcast.