Konni Eggensberger kann man beim Thema Skiwachsen nichts vormachen. Als Skischulleiter, staatlich geprüfter Skilehrer und jahrelanges Mitglied im Ausbilderteam der deutschen Berufsskilehrer ist ihm schon alles untergekommen – vom Tubenwachs über Heißwachs bis Fluorwachs für Rennasse. Natürlich weiß er auch, was Hobby- und Genussfahrer sich wünschen: Skier und Snowboards mit exzellenten Gleit- und Dreheigenschaften. Er verrät uns heute, wie man den maximalen Spaß im Schnee erzielen kann.
Grundsätzlich kann man Skier und Snowboards natürlich selbst wachsen. Die eine Variante ist das Wachsen mit einer Paste. Die befindet sich in einer Tube mit Schwämmchen oder in einer Einweg-Verpackung. Man kann sich das so vorstellen wie beim Schuhe putzen. Je nach der kristallinen Form des Schnees hält diese Wachs-Variante aber nur etwa einen Tag. Die andere, bessere Wachstechnik ist das Heißwachsen. Dazu braucht man ein Bügeleisen mit Temperatureinstellung, Heißwachs, eine Werkbank samt Halterungen zum Einspannen, Bürste und Abziehklinge.
Zuerst muss der Belag gereinigt werden, dann wird das Wachs aufgebügelt, abgezogen und der Belag gebürstet. Die Anschaffung der ganzen Gerätschaften ist finanziell aufwendig und es braucht schon einige Erfahrung, um den Ski oder das Board optimal für die Fahrt vorzubereiten. Auf jeden Fall empfehlen wir das Heißwachsen, so machen wir das auch in unserer Service-Werkstatt. Die Paste ist für uns keine wirklich gute Alternative.
Das kommt ganz auf den Anspruch des Skiläufers an. Mehr Fahrfreude hat man einfach mit einem gut gewachsten Ski. Wenn ein Skitag vorbei ist, sind auch die maximalen Gleit- und Dreheigenschaften verbraucht. Wenn ein Skifahrer oder Boarder also allerhöchste Anforderungen an sein Sportgerät stellt, dann muss er jeden Tag wachsen. Profis wachsen auch noch unmittelbar vor einem Rennen, je nach Temperatur und Schneebeschaffenheit mit anderem Wachs. Das spielt aber im Bereich der Hobby- und Genussskifahrer keine Rolle.
Ja, früher gab’s die bunten Wachsblöcke und großes Rätselraten, was denn heute am besten sei. Wir verwenden heute im Freizeitbereich ein Universalwachs, das eine große Spannweite für Temperatur und Schneebeschaffenheit aufweist. Wie schon gesagt, das gilt natürlich nicht für Rennfahrer, denn im Wettbewerb geht es ja um Sekundenbruchteile.
Stellen Sie sich den Skibelag am besten vor wie eine Haut mit Poren. Durch das Wachsen soll erreicht werden, dass die Poren gefüllt und geschlossen werden. So werden Gleiteigenschaften und Drehmoment optimiert. Man rutscht also nicht auf der Wachsschicht dahin, sondern die bringt die besten Eigenschaften des Materials erst auf den Punkt.
Mit frisch gewachsten Skiern oder Snowboards steht dem Winterurlaub nichts mehr im Wege! Gleich Aktionszeitraum und Wunschbetrieb aussuchen und buchen. Sie haben die Wahl!
Danke für die Frage! Ja, Umweltverträglichkeit ist natürlich ein Thema, schließlich gelangt das Wachs über den Schnee ja in den Boden. Wir arbeiten mit Paraffinwachs, das zu hundert Prozent biologisch abbaubar ist. Daneben gibt es im Rennsport Fluorwachse, die eine längere Abbauzeit haben. Fluorwachs ist aber sehr teuer und kommt daher wirklich nur im Profibereich zum Einsatz. Die Schmierwachse, also das oben erwähnte Tubenwachs, enthält leider Lösungsmittel. Auch aus diesem Grund empfehlen wir es nicht.
Nein, auf keinen Fall. Wenn Sie bedenken, was eine gute Ausrüstung zum Selberwachsen kostet, ist der Profiservice sehr günstig. Skier heißwachsen kostet bei uns 8,00 Euro, für das Snowboard bezahlen Sie 10,00 Euro. Wir arbeiten mit modernen Maschinen, das heißt, wir erzielen in kurzer Zeit die besten Ergebnisse für Ihr Schneesportgerät. Und Sie genießen in der gewonnenen Zeit am besten ein Bierchen beim Après Ski!
Bilder: Neue Skischule Oberstdorf, Oliver Farys