Sie kamen, sahen - und urteilten: Am Ende gab es eine Bestnote. Das weltweit größte Testportal von Skigebieten, Skiresort.de, kürte die Wintersportarena Fellhorn/Kanzelwand zum Testsieger 2016 in der Kategorie „Führendes Skigebiet bis 40 km Pisten“.
Seit mittlerweile 18 Jahren gelten die jährlichen Testsieger-Auszeichnungen als der Branchen-Oscar. Eines ist den Juroren freilich entgangen: Ab diesem Winter ist das grenzüberschreitende Skigebiet frei von Schleppliften. Den letzten seiner aussterbenden Art ersetzt die neue komfortable Bierenwangbahn. Rund fünf Millionen Euro wurden dafür investiert. Und auch am Ifen und auf dem Nebelhorn hat sich viel getan!
Doch zurück zum Test: Fünf von fünf möglichen Sternen verliehen die Ski-Experten dem Zustand der Pisten. Ihr einhelliges Urteil: „Die Pistenpräparierung ist ausgezeichnet.“ Zudem sorgten modernste Beschneiungsanlagen an Fellhorn/Kanzelwand den ganzen Winter über für durchgehend weiße Pisten. Fast das gesamte Skigebiet und beide Talabfahrten sind komplett beschneit. Eine lange Saison sei somit gewährleistet. Auch die Umweltfreundlichkeit und die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel wurden von den Testern lobend hervorgehoben.
Wenn die Mitglieder der Jury von Skiresort.de in diesem Winter wiederkommen, können sie auf der wohl komfortabelsten Sesselbahn Deutschlands Platz nehmen. Auf echten Ledersesseln schweben sie dann wie viele andere Wintersportler auf dem neuen Sechser-Sessel Bierenwangbahn dem Himmel ein Stück näher - sprich: hinauf zum Fellhorngipfel.
Zudem sorgt die Sitzheizung an kalten Tagen für eine warme Unterlage. „Mit dem Abbau unseres letzten Schleppliftes haben wir nicht nur den Komfort gesteigert“, erklärt Fellhornbahn-Geschäftsführer Augustin Kröll, „sondern auch die Sicherheit.“ Mancher Skifahrer fühlte sich auf der steilen Trassenspur nicht mehr so wohl. Durch deren Verlagerung nach oben entstand mit der neuen Bierenwangpiste zudem ein zusätzliches Angebot, das gerade Anfängern und Fortgeschrittenen ein neues Betätigungsfeld bietet.
Springen wir vom Fellhorn zum Ifen: Was im Jahr 1961 mit einem ersten Lift für die Gäste der Auenhütte begann, startete in diesem Winter in eine neue Ära. Der Ifen, nun gemeinsam mit Heuberg und Walmendingerhorn zu einem Skigebiet vereint, ist aus seinem langjährigen Winterschlaf erwacht und ruft nun sein enormes Potential ab. Dafür sorgen zum einen die neu gegründete „Skiliftgesellschaft links der Breitach“, in der die Bergbahnunternehmen an Walmendingerhorn, Heuberg und Ifen vereint wurden.
Zum anderen deren ehrgeiziges, rund 30 Millionen Euro umfassendes Investitionsprogramm. Ein erster Teil wurde jetzt vollendet. Dazu zählt eine neue Sechser-Sesselbahn, die den bisherigen Kurvenschlepper ersetzt und, da er im Tal beginnt, Warteschlangen in die Vergangenheit verbannt. Die neue Bahn bietet dank Sitzheizung und Wetterschutzhaube ein völlig neues Fahrgefühl. Ebenfalls neu ist eine Beschneiungsanlage für alle Pisten im unteren Bereich und für eine Piste bis zur Hahnenköpfle-Bergstation.
Die Planer sind dann bereits mit weiteren Ausbauplänen beschäftigt. Denn schon im kommenden Sommer soll auch der Neubau der Ifenbahn und der Hahnenköpflebahn realisiert werden. In modernen Zehner-Kabinen wird es dann bergwärts gehen - und auf den weitläufigen und von Schleppliften befreiten Pisten nach unten.
Mit diesem Kraftakt wollen die Verantwortlichen dem Gast ein großes Skigebiet aus Ifen, Walmendingerhorn und Heuberg Arena bieten, das er als eine Einheit empfindet. „Ein Skiraum ohne Grenzen“ - so formuliert es Michael Lucke, der Vertreter des Haupt-Gesellschafters Allgäuer Überlandwerk. Und Skifahren hat im Kleinwalsertal und in Oberstdorf Zukunft. „Unsere Skigebiete liegen großteils über 1.200 Metern und sind sehr schneesicher“, betont Augustin Kröll. „So können wir voller Zuversicht in die Zukunft unserer Region investieren.“
Schnee im Juli, Schnee im August - und dennoch blieb Alfred Spötzl optimistisch: „Wir liegen gut im Rennen“, sagte der technische Leiter der Nebelhornbahn stets, wenn man ihn nach dem Fortschritt auf der höchsten Baustelle des Allgäus befragte. Und er sollte Recht behalten. Trotz aller Wetterkapriolen gelang es, dem höchsten Berg der Region ein neues Highlight zu bescheren. „Das wird sensationell“, hatte Alfred Spötzl prophezeit. Der neue 270-Grad-Blick, den man aus dem neuen Bergrestaurant am Nebelhorngipfel genießt, rechtfertigt die Vorhersage vollauf.
Aus der höchsten Baustelle des Allgäus wurde nun das höchste Restaurant der Region. Der Begriff „Haute Cuisine“ - französisch für „hohe Küche“ - gewinnt hoch über Oberstdorf eine neue Bedeutung. „Unser Gastronomiekonzept wird dieser herausgehobenen Position durchaus gerecht“, erläutert Peter Schöttl, Vorstand der Nebelhornbahn-AG. So kombiniere man das atemberaubende Panorama im Bedienrestaurant mit kulinarischer Qualität.
Der Kunst der Planer und Architekten gelang zudem ein weiterer Glücksgriff. Indem sie das neue Restaurant schlichtweg tiefer gelegt und nach links gerückt haben, wurde der Blick auf den Gipfel des Nebelhorns frei, der bisher von der nunmehr abgerissenen Gipfelhütte verstellt war. „Unsere spektakuläre Aussicht ist genau das, was unsere Gäste bei uns suchen“, erläutert auch Alfred Spötzl.
Pünktlich zum Start in diesen Winter ist auch im Oberstdorfer Familienskigebiet Söllereck Neues entstanden: Söllis Winterwelt bietet zwischen der Talstation und dem AllgäuCoaster perfekte Bedingungen für alle Ein- und Aufsteiger auf Skiern. Ein kostenloses, 15 Meter langes Förderband erleichtert die ersten Schritten im Schnee. Am 60-Meter-Förderband und dem Wannenlift geht es dann unkompliziert und einfach weiter.
An der 6er Kabinenbahn sorgen obendrein Söllis MiniPark und ein Monsterparcours für gute Laune entlang der Piste. Aber auch ohne Skier ist für jedes Familienmitglied etwas dabei: In Sichtweite der Pisten lockt der AllgäuCoaster mit rasanten Abfahrten ins Tal. Schlittenfahren einmal anders. Und SölliBully, der Ganzjahresspielplatz, lädt zum Klettern und Entdecken ein.
Bilder: Das-Höchste Bergbahnen Obertdorf/Kleinwalsertal.